Von wegen Ruhe und Geborgenheit
Jedes Tier hat eine sog. „Fluchtdistanz“. Wird dieser Abstand zu einem Menschen unterschritten, flüchtet das Tier und unterbricht dabei z.B. die Ernährung oder die Brutpflege. Logisch, dass dies die Überlebenschancen des Tieres verringert, wenn solche Störungen häufiger auftreten!

Die Karte zeigt unsere Erkenntnisse über die Nutzung des Geländes und die davon ausgehenden Störungsbereiche (regelmäßige Störungen = orange bis rote Flächen je nach Intensität, unregelmäßig = gepunktet).

Als Grundlage diente die Fluchtdistanz von Reh und Bussard, die etwa bei 70 m liegt. Die Distanz ist natürlich abhängig von der Art der Störung. So nimmt man bei permanentem Straßenlärm eine Störungszone von 200 m an (siehe Parkstraße und Autobahn = rosa). Bei schnellen Bewegungen (Modellflieger, Radfahrer) oder Lärm (Modellautos, Hundegebell) erhöht sich die Distanz, - bei dichtem Wald und je nach Topografie verringert sie sich.

Wie man sieht, ist der Scharpenacken für die Tiere eine ziemlich zerstückelte Heimat: Auf 43% der Gesamtfläche treten regelmäßig Störungen auf. Nimmt man nur die Freiflächen, die z.B. Hase und Vögel dringend benötigen, so sind gar 77% davon für Tiere kaum noch bewohnbar, weil sich dort zu viele Menschen und Hunde tummeln. Und das ganze wird durch die hier noch nicht eingezeichneten Landesbauten, die u.a. zum Verlust des Biotopes Weidfeld geführt haben, leider noch viel ungemütlicher für die Tiere. … Zu dumm, dass sie nicht zur Erholung in die Gelpe fahren können!